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Generationen auf dem Arbeitsmarkt: Generation Z – die jungen Durchstarter

Die Generation Z drängt gerade erst auf den Arbeitsmarkt und bringt dabei ihre eigenen Vorstellungen mit, auf die sich Personaler und Führungskräfte einstellen müssen. Sie gilt als eine ernsthafte und besonders stark engagierte Generation, die sehr viel Wert auf soziale Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Diversität und Inklusion legt. Zur Generation Z gehören die zwischen 1999 und 2019 geborenen jungen Menschen, für die ein Leben ohne Internet und Smartphone so weit zurück zu liegen scheint wie das Mittelalter.  

Ein schön gefärbtes Selbstbildnis  

Die Generation Z wuchs wie vor ihr die Generation X in einer Zeit der Krisen auf. Doch sie ging ganz anders mit ihr um, denn sie konnte sich ins Internet flüchten. Zugleich wurde sie viel mehr von ihren durchweg wohlhabenderen Eltern behütet und geschützt als die Generationen vor ihr. Eine enorme Diskrepanz ergibt sich vor allem beim Selbstbildnis der Gen Z und dem Bild, das andere Generationen von ihr haben. So sehen sich die jungen Menschen selbst als sehr engagiert und leistungsstark, während Ältere eine Generation sehen, die vorwiegend am Smartphone klebt und ihre Zeit auf Social-Media-Portalen vertüdelt. Die Studie Azubi Recruiting Trends 2020 brachte diese Diskrepanz sogar in Zahlen:  

Aussage 

Gen Z  

Ausbildungsverantwortliche 

Ich bin leistungsstark 

37,5% 

9,6% 

Ich habe ein gutes Benehmen 

75,5% 

17,1% 

Ich habe ein gutes Durchhaltevermögen 

40,5% 

8,7% 

Ich bin diszipliniert 

45,3% 

6,9% 

Ich bin motiviert 

49,8% 

16,2% 

Ebenfalls interessant: Die Generation Z wird in der Öffentlichkeit als extrem engagierte aktivistische Generation wahrgenommen, die vor allem gegen den Klimawandel kämpft. Doch in der Studie gaben lediglich 19,7% der befragten Schüler und Azubis an, dass ihnen das Thema Klimaschutz „sehr wichtig“ sei – bei den älteren Ausbildungsverantwortlichen waren es 40%. 

Doch natürlich ist dies nur eine Seite der Medaille. Keine Generation war je so aufgeschlossen gegenüber anderen Lebensentwürfen und Lebensstilen wie die Gen Z. Ob LGBTQIA+, ethnische Diversität oder Inklusion von Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen: Die Gen Z  kennt keine Vorbehalte. Davon profitiert auch das Ruhrgebiet, das schon immer ein Schmelztiegel der Nationen war und sich immer internationaler aufstellt.  

Die Generation Z auf dem Arbeitsmarkt  

Gerade erst drängen die ältesten Angehörigen der Gen Z nach abgeschlossenem Studium oder Ausbildung auf den Arbeitsmarkt. Wie schon die Millennials vor ihnen, legen sie viel Wert auf Work-Life-Balance und eine moderne technische Ausstattung. Bei vielen kommen Aspekte wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz dazu. Eine Firma wird bei dieser Alterskohorte besser ankommen, wenn sie ihren Strom bereits zu 100% aus Solarenergie gewinnt, Plastik vermeidet und  in der Kantine vegane Gerichte anbietet. Ein Firmenfahrrad oder E-Bike wird ähnlich geschätzt wie ein Firmenwagen – welches im besten Fall ein Elektroauto ist.

 

Ein hohes Gehalt ist ihnen zumindest vorgeblich nicht wichtig. Dies könnte sich jedoch schnell ändern, wenn mit steigendem Alter auch der finanzielle Bedarf steigt und ein Eigenheim und Kinder finanziert werden wollen. Ein Vorteil für die Gen Z: Sie sind zahlenmäßig eine weit kleinere Alterskohorte als die allmählich aus dem Berufsleben ausscheidenden Boomer. Sie werden sich die Arbeitsplätze aussuchen können und dabei auch gleich mehr fordern können. 

Was die Generation Z am Arbeitsplatz bietet 

Gen Z ist stark vernetzt und globalisiert aufgewachsen. Ihre großen Stärken liegen in dieser Offenheit. Sie entwerfen und lancieren Social-Media-Werbekampagnen, während Gen X noch versucht, ein Konto bei TikTok einzurichten. Weil sie ständig im Internet unterwegs sind und globale Serien streamen, sprechen viele Angehörige der Generation Z weit besseres Englisch als die Generationen vor ihr. Auch das Engagement für früher marginalisierte Randgruppen ist ein echter Bonus, denn im Kreis der Gen Z können sich auch diese Menschen entfalten und wohlfühlen. 

Was die Generation Z am Arbeitsplatz braucht  

Ohne moderne Technik geht es nicht. So geben 53 Prozent der jungen Bewerber an, dass sie sich gerne mobil per Smartphone auf Jobs bewerben wollen. Die Stellensuche erfolgt bereits jetzt weitgehend über Social-Media-Portale. Diese Anforderungen gelten natürlich auch für den Arbeitsplatz: Schnelles Internet, flexibler Wechsel zwischen Büro und Homeoffice und die schriftliche Kommunikation per Smartphone ist für Gen Z eine Selbstverständlichkeit.  

 

Ein sehr wichtiges Thema für diese Generation ist auch Mental Health, also die geistige Gesundheit. War es bis vor kurzem noch tabu, am Arbeitsplatz über seelische Probleme, Depressionen und Burnouts zu sprechen, ist dies für Gen Z selbstverständlich. Ein Trend aus den USA sind sogenannte Self-Care-Days: Zusätzliche freie Tage, die Arbeitnehmer für sich selbst nutzen können. Mit ihnen können auch Arbeitgeber in Deutschland punkten, ebenso mit Großzügigkeit gegenüber Krankmeldungen aufgrund seelischer Probleme. 

Wie Sie Konflikte mit der Generation Z entschärfen 

Der Altersunterschied zwischen Boomern und Gen Z ist enorm. Hier stehen sich zwei vollkommen unterschiedlich sozialisierte Welten gegenüber. Da geht es nur mit Toleranz und vor allem gegenseitigem Zuhören. Immerhin: In Hinblick auf die zahlreichen Demos, die von jungen Menschen ausgehen, kann die engagierte Gen Z von den Boomern so einiges über deren junge Protestjahre in den 60ern und 70ern lernen. Auch von der Lebenserfahrung der Boomer kann die frisch in das Berufsleben eingetretene Generation profitieren.

 

Zugleich sollten Boomer (und auch Gen X) akzeptieren, dass sich die Zeiten geändert haben und beruflicher Ehrgeiz und Karriere für viele junge Leute nicht mehr so wichtig ist. Sie wollen intrinsisch motiviert werden. Dies geht am besten, wenn ältere Teamleiter und Führungskräfte transparent agieren und den Sinn der Arbeit erklären. Wird mit der eigenen Arbeit anderen Menschen irgendwo auf der Welt geholfen oder entstehen schöne Dinge, wird auch die Gen Z mit Feuereifer bei der Sache sein.  

Wie erreiche ich Kandidaten der Generation Z?

Keine Generation ist häufiger im Netz unterwegs als die Gen Z. Nicht selten hören sie von älteren Zeitgenossen den Spruch, sie würden an ihren Handys kleben. Genau dort ist es am sinnvollsten, sie zu anzusprechen. Die jungen Menschen verbringen einen großen Teil ihrer Zeit auf Social Media. Daher eignet sich Social Recruiting am besten, um diese Zielgruppe zu erreichen. Aber auch Online-Jobportale zählen weiterhin zu den beliebtesten Plattformen für die Jobsuche bei der Generation Z. Wichtig ist, dass die Stellen mobiloptimiert sind, da die meisten über das Handy auf die Anzeige gelangen. Wer hier gut aufgestellt ist, kann sich dadurch große Vorteile beim Erreichen der Kandidaten verschaffen.

 

Viele junge Menschen zieht es zu Start-Up-Unternehmen. Das hat seine Gründe. Auch Traditionsunternehmen können jedoch gleichermaßen punkten, wenn sie sich der Wünsche der jungen Zielgruppe anpassen und den Bewerbern eine ähnliche Atmosphäre vermitteln können. Eine moderne Ausstattung und Arbeitsweise sind die Grundlagen, um die Gen Z zu überzeugen. Wer jedoch die eigene Sichtbarkeit im Netz vernachlässigt, wird Schwierigkeiten bekommen, diese Punkte dem Kandidaten glaubhaft zu machen.

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